Ich komme nicht aus und passe nicht in die Pferdewirtschaft...
...behaupte aber genau aus diesem Grund, mit meiner Reitschule erfolgreicher zu sein als die meisten Pferdebetriebe im deutschen Mittelstand
Mein Name ist Nicolett & ich verdiene mit meiner kleinen Reitschule in Dresden 76€ je 45 Minuten Einzelunterricht &
bin seit 2 Jahren ausgebucht.
Meine Reitbeteiligungen zahlen mir 450,00€/Monat
Das dies kein Glücksfall wahr habe ich inzwischen bei unzähligen anderen Pferdebetrieben unter beweis gestellt.
! Achtung 1. Sicherheitshinweis: Nichts der folgenden Geschehnisse hätte geklappt, wenn ich Dank meiner zahlreichen Weiterbildungen und der Orientierung an erfolgreichen anderen Branchen auf Marketing verzichtet hätte, nicht genau gewusst hätte, was ich zu welcher Zeit tun muss und wie ich an meine Kunden herankomme, sodass ich absolut unabhängig von der Meinung einzelner nicht repräsentativer Menschen bin.
Ich bin nicht auf einem Bilderbuch-Reiterhof mit weißen Zäunen und perfekten Turnierpferden groß geworden. Meine Eltern hatten weder Pferde noch Ahnung von Landwirtschaft – und ehrlich gesagt: Ich auch nicht. Mit knapp 1,90 m Körpergröße war ich eher der „ungewöhnliche Gast“ im Stall als die klassische Nachwuchsreiterin.
Wenn ich ehrlich bin, war und bin ich auch kein reiterliches Naturtalent. Meine Abzeichen und die Ausbildung zur Pferdewirtin habe ich mir Schritt für Schritt erkämpft – mit viel Schweiß, ein paar blauen Flecken und definitiv keinem eleganten Sitz im Sattel.
Von Zucht hatte ich damals genauso viel Ahnung wie ein Huhn vom Fliegen – und das hat sich bis heute nicht wirklich geändert. Eigentlich saß ich immer nur auf Schulpferden, die so viel Geduld mit mir hatten wie ich später mit meinen Kunden.
2010 zog ich nach Dresden – offiziell, um Agrarwirtschaft zu studieren, inoffiziell, um mir endlich meinen Traum vom ersten eigenen Pferd zu erfüllen. Sein Name war Prinz, und natürlich hatte ich ihn „vor dem Schlachter gerettet“. Ein Klassiker unter den Verkaufsargumenten, wenn Händler einen Pferde-Neuling mit glänzenden Augen vor sich haben. Ob verkorkst oder nicht – mir war's egal. Prinz war mein Pferd.
Damit ich mir diesen Traum leisten konnte, schnappte ich mir mit 19 Jahren meinen ersten Gewerbeschein. Damals gab es noch keinen Mindestlohn, und die Rechnung war simpel: 6,45 € die Stunde als Angestellte oder 120 € Tagespauschale für sechs Stunden Selbstständigkeit. Da musste ich nicht lange überlegen.
Studiert habe ich in dieser Zeit eher nebenbei. Dafür habe ich gearbeitet wie eine Große: Service, Promotion, Gastronomie, Vertrieb – ich habe kaum einen Job ausgelassen. 2012 ging’s dann in den LTE-Außendienst, tagsüber mobile Daten verkaufen, abends die Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin absolvieren.
Das Studium? Ja, das war nach vier Studienwechseln endgültig Geschichte. Stundenlange Vorlesungen, trockene Folien, monotone Dozenten – das war einfach nicht meine Welt. Aber arbeiten, Geld verdienen und mein eigenes Pferd finanzieren? Das fühlte sich verdammt gut an.
Als ich 2015 mit meiner Firma „ProCapall GmbH“ startete (Capall ist übrigens Irisch und bedeutet Pferd – klingt schick, oder?), war der Plan klar: Pferdephysiotherapie sollte mein Ding werden. Doch ziemlich schnell wurde mir klar: Das Problem sind nicht die Pferde – es sind die Besitzer.
Meine Leidenschaft verlagerte sich. Nicht die Pferdephysiotherapie selbst war es, die mich erfüllte, sondern die Arbeit mit den Menschen, die wirklich lernen wollten. Die, die bei null anfingen, die keine Egos mit in den Stall brachten und einfach motiviert waren.
Wie kam es dazu? Durch meine Kontakte in der Dresdner Unternehmerszene wurde ich ständig gefragt: „Sag mal, kannst du nicht Ponyreiten auf Festen anbieten?“ Joa, ich bin fast 1,90 m groß, mein Pferd war definitiv kein Pony und das Bild von mir auf einem kleinen Shetty war… sagen wir, komisch.
Aber irgendwann gab ich nach und kaufte zwei Shetlandponys – Flocke und Locke. Die Idee? Ein nettes kleines Zubrot, während die Pferdephysiotherapie die Hauptkasse klingeln lässt. Falsch gedacht!
Bereits auf den ersten Festen wurden wir überrannt:
„Wo stehen die Ponys?“
„Wo kann man die Ponys besuchen?“
„Bietet ihr auch Reitunterricht für Kinder an?“
Wo die Nachfrage ist, da liegt das Geld - das war mir klar. Und wo Geld ist, da ist meistens auch eine gute Idee. So bekam die ProCapall GmbH plötzlich einen Zweitnamen – einen, der bald alles andere überstrahlen sollte: „PonyTruppe Dresden“.
2015/2016 begann ich mit meinen zwei Shetlandponys in einem kleinen Pensionsstall am Stadtrand von Dresden. Erst mietete ich eine Box, dann zwei, am Ende waren es fünf. Doch schnell wurde klar: Das hier wird zu eng. Die Parkplätze platzten nachmittags aus allen Nähten, und mein Reitschul-Betrieb brauchte schlichtweg mehr Platz, mehr Struktur – und vor allem: einen eigenen Standort.
Also tat ich, was getan werden musste: Im April 2016 zog ich auf mein erstes eigenes Grundstück.
Im April 2016 zog ich mit meiner PonyTruppe Dresden auf mein erstes eigenes Grundstück: 2.500 m² Gewerbeland in Dresden Niedersedlitz. Klingt erstmal cool, oder? Tja, die Realität sah anders aus: Kein Strom, kein fließendes Wasser – nur eine Wiese und eine große Portion Mut.
Mein Reitplatz? Ein Sandviereck, eingerahmt von Weidepfählen und gestützt von Autoreifen als Sandsockel. Meine Sattelkammer? Ein Wohnwagen. Und die Pferde? Die verbrachten die ersten Monate in einem Festzelt mit mobilen Boxen.
Das Ganze hatte mehr von einem Wanderzirkus als von einer klassischen Reitschule. Doch das war egal – denn die Menschen, die mir damals durch den Verkauf von zehn 10er-Karten ganze 7.500 € Startkapital anvertraut hatten, kamen wieder. Sie kamen nicht nur wieder, sie brachten auch ihre Freunde, ihre Kinder und deren Freunde mit.
Eins war klar: Hier ging es nicht um Perfektion, hier ging es um Leidenschaft. Und die hatte ich.
Der erste Facebook-Post der PonyTruppe Dresden ging am 3. April 2015 online. Ein Jahr später gab es bereits Onlineterminbuchungen und klare AGB – bei mir wurde grundsätzlich im Voraus bezahlt, und abgesagte Stunden bei schlechtem Wetter? Tja, die wurden nicht erstattet. Klingt streng? Nein, das war smart. Denn ich wusste: Ohne Struktur und verlässliche Einnahmen kein Wachstum.
Mit einem Gründerkredit baute ich Stallzelte auf meinem ersten Grundstück. Doch „Sicherheit“ war hier wohl eher Wunschdenken, denn mein Mietvertrag lief nur ein Jahr. Und, Überraschung: Ein Jahr später kam die Kündigung. Eine größere Firma hatte Interesse an der Fläche, und schwupps, ich war raus.
Heute lache ich, wenn ich an der schicken Leichtbauhalle mit Bürokomplex vorbeifahre, die jetzt dort steht. Kein bisschen erinnert mehr an meine improvisierte Sattelkammer im Wohnwagen und die Boxen im Festzelt.
2017 hatte ich das große Glück, einen Eigentümer kennenzulernen, der mir eine neue Fläche zur Verfügung stellte – ein 18.000 m² großer Acker. Baurechtlich? Eine Vollkatastrophe. Also mietete ich 1.500 m² Gewerbeland, 500 Meter entfernt, und baute dort einen weiteren improvisierten Standort: Reitplatz, Sattelkammer, Anbinder, Reiterstube und sogar eine kleine Halle als Schlechtwetterlösung.
Das Highlight? Jeden Tag von Montag bis Freitag wurden 6 Schulpferde mit dem Anhänger zum Unterricht gefahren – 14 Uhr hin, 18 Uhr zurück. Und als wäre das nicht schon absurd genug, lag unser Platz direkt neben einem Kranunternehmen, das regelmäßig Schwerlasten direkt neben uns verlud.
Die Nachfrage? Ungebrochen. Ganz egal, wie kurios die Bedingungen waren, wir waren immer ausgebucht.
2020, pünktlich zur Corona-Zeit, kam die lang ersehnte Baugenehmigung mit Sonderzulassung für einen Reiterhof. Während alle um mich herum sagten: „Wir müssen abwarten und unser Geld festhalten“, dachte ich nur: „Der Erfolg gehört den Mutigen.“
Wir nutzten die zwei Monate Lockdown, um mit Familie und Freunden draußen an der frischen Luft einen richtigen Ponyhof zu bauen. Pünktlich zur Erlaubnis für „Betätigung im Freien“ öffneten wir die Tore.
Die nächsten drei Jahre? Pure Achterbahnfahrt. Zu Spitzenzeiten hatte ich:
Bis zu 60 Reitschüler pro Tag, rund 300 Schüler pro Woche – wir liefen am Anschlag. Ich arbeitete mich, mein Team und meine Pferde buchstäblich tot, um die monatlichen Kosten zu decken: 15.000 € Gehälter, Versicherungen, Grundstückunterhaltung, Fahrzeuge, Kredite, Steuern… die Liste war endlos.
Es war anstrengend, es war verrückt – und was ich damals noch nicht wusste, es war sooooo unnötig...
2022 war das Jahr, in dem die Welt erneut ins Wanken geriet. Energiekrise, Ukrainekonflikt, steigende Kosten – die Dienstleistungsbranche stand Kopf. Auch ich, trotz mittlerer sechsstelliger Jahresumsätze, saß plötzlich beim Schuldner-Anwalt. Insolvenzangst klopfte an die Tür.
Es wurde mir schlagartig klar: „Das, was ich tue, ist viel zu günstig und trägt sich nicht.“ Noch mehr arbeiten? Unmöglich. Die Qualität meiner Arbeit? Schon lange auf der Strecke geblieben. Dazu kam die neue Gebührenverordnung für Tierärzte, die die Haltung von 17 Schulpferden zu einem finanziellen Lotteriespiel machte. Nur, dass die Wahrscheinlichkeit eines „Gewinns“ irgendwo zwischen Null und Nirgendwo lag.
Also traf ich eine Entscheidung – keine einfache, aber eine notwendige:
Mein Gedanke war simpel: Wenn von 12 potenziellen Kunden nur einer bleibt, reicht das – solange er wirklich bleibt.
Und genau das passierte!
! Achtung 2. Sicherheitshinweis: Nichts der folgenden Geschehnisse hätte geklappt, wenn ich Dank meiner zahlreichen Weiterbildungen und der Orientierung an erfolgreichen anderen Branchen auf Marketing verzichtet hätte, nicht genau gewusst hätte, was ich zu welcher Zeit tun muss und wie ich an meine Kunden herankomme, sodass ich absolut unabhängig von der Meinung einzelner nicht repräsentativer Menschen bin.
Heute weiß ich: Es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Mein Betrieb ist ausgebucht – und das mit weniger Aufwand.
Ich mache endlich Gewinn.
Meine Kosten sind drastisch gesunken.
Die Beziehung zu meinen Kunden ist enger, persönlicher und von echtem Vertrauen geprägt.
Und das Wichtigste: Ich bin wieder glücklich.
Fazit: Mut zahlt sich aus – und die Pferdebranche darf sich nicht verschenken! πβ¨
Fazit: Mut zahlt sich aus – und die Pferdebranche darf sich nicht verschenken! πβ¨